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Nachricht Veranstaltung Tage Alter Musik 2023

Im Januar 2023 findet das jährlich wiederkehrende Festival Tage Alter Musik der Hochschule für Musik Nürnberg statt, das sich mit der historischen Aufführungspraxis von musikalischen Meisterwerken befasst. Darin eingebettet ist das Forum Historische Musikinstrumente, das in Kooperation mit dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg veranstaltet wird und dieses Jahr Komposition und Diminution in den Fokus rückt.

Die Tage Alter Musik finden vom 12. bis 24. Januar statt, das Forum - das Teil der Veranstaltungsreihe ist - läuft vom 18. bis 22. Januar 2023.
 

TAGE ALTER MUSIK

Im Rahmen des Hochschulfestivals Tage Alter Musik wird, zusätzlich zum Forum, eine Reihe an abwechslungsreichen Veranstaltungen geboten: Ein Highlight bildet die Barockoper The Loves of Aeneas and Dido, basierend auf Henry Purcells Dido and Aeneas, die jeweils am 14. und 15. Januar im Orchestersaal der Hochschule für Musik zu erleben ist.

Der Konzertabend Orpheus Britannicus: Best of British Baroque führt das Publikum in einem Streifzug durch die Musik des 16. und 17. Jahrhunderts. Das Programm reicht vom Lautenlied bis zur Opernszene und ist am 12. Januar im GNM zu besuchen.

Das Ensemble Relief Bleu, das sich aus Studierenden der Hochschulen für Musik Würzburg und Nürnberg zusammensetzt, präsentiert am 17. Januar in der HfM Nürnberg barocke Kammermusik um 1730 mit Werken von C. Ph. E. Bach, G. Ph. Telemann und anderen.

Ein musikalisches Feuerwerk ereignet sich am 23. Januar bei Fuochi dartificio barocci, wenn Studierende aus den Städten Nürnberg, Frankfurt und Hannover im Kammermusiksaal der Nürnberger Musikhochschule zusammentreffen.

Den Abschluss des Festivals bildet das Studio für Alte Musik mit italienischer und englischer Ensemblemusik am 24. Januar in der St. Marthakirche.
 

„The Loves of Aeneas and Dido“ – Barockoper von Henry Purcell

Der Studienbereich „Alte Musik“ der Hochschule für Musik Nürnberg stellt mit der diesjährigen Barockoper-Produktion „The Loves of Aeneas and Dido“ einen Meilenstein der Opernhistorie in neuem Gewand vor.

Der Titel mag irritieren, ist doch Henry Purcells Oper allgemein unter dem Titel „Dido and Aeneas“ bekannt. Dass diese vermeintlich „neue Fassung“ der Ursprungsidee des englischen Komponisten jedoch näherkommt als die bekannte Fassung „Dido and Aeneas“, hat folgenden Hintergrund: Purcells Originaloper wurde zu seinen Lebzeiten nur ein einziges Mal in einem Mädchenpensionat aufgeführt und galt später als verschollen. Eine Abschrift, die handschriftlich mit „The Loves of Aeneas and Dido“ betitelt ist, wird seither als Henry Purcells „Dido and Aeneas“ aufgeführt. Was jedoch noch in seiner Ursprungsform erhalten ist, ist das Libretto von Nahum Tate. Dieses Schriftstück lässt darauf hindeuten, dass an einigen Stellen vokale und Instrumentalstücke eingeflochten waren, die man in der erhaltenen Abschrift nicht übernommen hatte. Knut Schoch, Professor für Gesang mit Schwerpunkt Historische Aufführungspraxis an der Hochschule für Musik in Nürnberg konzipierte daher unter dem Titel „The Loves of Aeneas and Dido“ eine Fassung, die sich sehr eng am originalen Libretto orientiert. Dafür wählte er aus Purcells reichhaltigem Opernschaffen Stücke aus, die bezüglich der Tonart, der Motivik und des Charakters an die Stellen passten, die im Libretto zum Beispiel als Tänze gekennzeichnet, in der Abschrift jedoch nicht berücksichtigt waren.

Purcells Oper handelt von der tragischen Liebe zwischen Dido, Königin von Karthago und Aeneas, einem trojanischen Helden, der auf seiner Reise nach Italien Zwischenhalt in Karthago macht. Beide sind hin- und hergerissen zwischen sehnsüchtiger Liebe zueinander und einem zu großen Pflichtbewusstsein, um dieser Liebe nachzugeben. Um diese Geschichte zum Leben zu erwecken, arbeiten in bewährter Manier und mit freudigem Eifer Lehrende und Studierende verschiedener Studienbereiche der HfM Nürnberg wie Sänger*innen, Instrumentalist*innen und Tänzer*innen Hand in Hand zusammen.  Die Studierenden erhalten so einen praxisnahen Einblick in dieses Genre sowie Stilistik und lernen zugleich mehr über die Hintergründe der dreiaktigen Oper kennen. Dem Publikum wird wiederum ein spannendes musiktheatralisches Ereignis geboten, denn besonders ist, dass alle Akteure zu jeder Zeit gemeinsam auf der Bühne stehen und permanent Teil des dichten szenischen Geschehens sind.

Die Aufführungen finden am 14. Januar um 19:30 Uhr und am 15. Januar 2023 um 16:00 Uhr im Orchestersaal der Hochschule statt. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen der Tage Alter Musik ist frei. Beim Forum Historische Musikinstrumente wird teilweise Eintritt erhoben.

Produktionsteam der Barockoper

Regie: Benjamin Schad

Musikalische Leitung: Prof. Knut Schoch

Choreografie Barocktänze: Marie-Claire Bär-Le Corre

Ausstattung: Johanna Deffner

Musikalische Einstudierung: Lehrende des Studienbereiches Alte Musik, insbesondere durch Prof. Anne Röhrig, Prof. Wiebke Weidanz, Ulla Bundies, Björn Colell und Prof. Knut Schoch

Mit Studierendenden der Hochschule für Musik Nürnberg