Bei hochsommerlichen Temperaturen präsentierte die Hochschule für Musik Nürnberg am Dienstag, dem 18. Juni 2013 ab 19.30 Uhr im Nürnberger Heilig-Geist-Saal Arthur Honeggers König David (Le Roi David). Am Folgetag wurde der etwa 75-minütige "Symphonische Psalm" in der Kirche St. Martin in Rückersdorf wiederholt. Das Werk gilt als Klassiker der modernen Oratorienliteratur und beschreibt Davids Aufstieg vom einfachen Hirten zum König und Propheten.
Die Hochschule führte das Werk mit dem biblischen Stoff in der Besetzung der Uraufführung auf – mit einem kleinen Instrumentalensemble anstelle einer großen symphonischen Besetzung. Den Chorpart übernahm der Madrigalchor der Hochschule, die musikalische Leitung hatte Alfons Brandl inne. Als Sprecher agierte Kammersänger Sibrand Basa, die Gesangssolisten waren Margarita Vilsone (Sopran), Maria Magdalena Fleck (Mezzosporan) und Thomas Fahner (Tenor).
"Zusammen erschaffen sie eine biblische Phantasiewelt mit orientalischen Klangelementen [...]. Den Bilderbogen geben die Musiker getreu Brandls präzisen Vorstellungen wieder – mit schönem Klang malt man die typischen Honegger-Farben und gelegentliche Steigerungen wie beim 'Tanz vor der Bundeslade'. Der im Gegensatz zur Uraufführung 1921 schmal besetzte Chor beeindruckt bis hin zum Hymnus auf Davids Tod: Brandl gibt feine Linien vor. Die kurzen ariosen Passagen gelangen mit professioneller Stilsicherheit. Den Psalmisten-Ton traf Thomas Fahner in eindrucksvoller Schlichtheit und mit genau geführtem, höhensicherem Piano. Maria Magdalena Fleck war gerade in der Hexenbeschwörung in ihrem Element: In tiefstem Alt zu den schrillen Orchestertönen war das einer der packendsten Momente. Margarita Vilsone überstrahlte die Fülle von Chor und Orchester mit ihrem kraftvoll-schwärmerischen Sopran. So gelang eine beifällig aufgenommene Interpretation des jungen, zweifellos von Strawinsky beeinflussten Honegger", urteilt der Kritiker Uwe Mitsching am 18. Juni 2013 in den Nürnberger Nachrichten.
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