Beethovens Diabelli-Variationen op. 120 werden als einer der Meilensteine im pianistischen Repertoire angesehen und daher oft mit musealer Ernsthaftigkeit und Ehrfurcht präsentiert. Doch dieses Meisterwerk bietet durchaus Raum für Spielfreude, Spontanität und Kreativität.
Gemeinsam mit dem Publikum geht Orlando Bass auf die Suche nach den kleinen Geschichten, die sich in den Diabelli- Variationen verbergen. Diese scheinen eine vielfältige Sammlung von musikalischen Skizzen, Porträts und Karrikaturen der Menschen der Wiener Gesellschaft zu Beethovens Zeit zu sein. Welche Figur versteckt sich hinter welcher Musik, was sieht der Künstler und was hört das Publikum?
Die gespielte Musik in diesem Gesprächskonzert ist eine spontane Mischung aus Beethovens Diabelli-Variationen und Improvisationen, die durch Vorschläge aus dem Publikum beeinflusst werden. Dabei darf das Publikum im historischen Ambiente der Kulturscheune seiner Fantasie freien Lauf lassen, kleine Szenen zeichnen, aufschreiben – oder einfach nur zuhören.
Orlando Bass
(Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin)
ist ein französischer Pianist und Komponist britischer Abstammung. Er studierte am CNSM in Paris und erhielt Diplome in Klavier (Roger MURARO), Kammermusik (Itamar GOLAN), Begleitung (Jean-Frédéric NEUBURGER) und Komposition (Thierry ESCAICH). An der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin absolviert er aktuell bei Kirill Gerstein sein Konzertexamen. Er hat seit 2018 mehrere CD’s veröffentlicht und gewann die ersten Preise beim Messiaen-Wettbewerb (2023) und beim Bologna-Cembalowettbewerb (2015).
Sein Interesse als Pianist gilt neben dem klassischen Repertoire der Erforschung vergessener Meisterwerke berühmter und unbekannter Komponisten. Auch zeitgenössische Musik liegt ihm sehr am Herzen, sowohl als Interpret und als Komponist eigener Werke.
Orlando Bass ist der festen Überzeugung, dass die Zusammenarbeit mit lebenden Komponist*innen der Schlüssel ist, um die Musik der Vergangenheit mit offenem Geist zu verstehen. Er lehnt es ab, sich mit einer einzigen klar definierten Ästhetik und einem allzu bequemen kompositorischen Rahmen zufrieden zu geben, so dass jedes Werk eine neue Herausforderung darstellt.
„Ich habe immer davon geträumt, dass sich das Publikum als gleichberechtigter Partner des Musikers fühlen kann, und D-bü ist die perfekte Gelegenheit dazu.“
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