Bolero-Performance auf 11 Flügeln und Bilder einer Ausstellung auf 13 Flügeln
Kaum ein Werk war zu Lebzeiten eines Komponisten erfolgreicher als der Boléro von Maurice Ravel. Ein prägnanter Rhythmus in scheinbar endloser Wiederholung – oder, wie Ravel es selbst formulierte: „Keine Form im eigentlichen Sinne des Wortes, keine Entwicklung, keine oder so gut wie keine Modulation [...]“ – das ist das Markenzeichen dieses außergewöhnlichen Stücks. Ursprünglich als Ballett konzipiert, ist Ravels Boléro mittlerweile aus den Konzertsälen nicht mehr wegzudenken. Allerdings waren nicht alle bei der Uraufführung 1928 in Paris begeistert. Fünfzehn Minuten lang immer derselbe Rhythmus und nur zwei Melodien, von denen die eine die Zwillingsschwester der anderen ist: das war im wahrsten Sinne des Wortes unerhört.
Und wie klingt dieses Meisterwerk, wenn es auf zehn Flügeln und einer Celesta gespielt wird, die auf einem Stockwerk verteilt, in einem der größten Messebauten Europas stehen? Dieses ungewöhnliche Experiment soll die einzigartige Klangvielfalt, Expressivität, den breiten Tonumfang und die beeindruckende Präzision des wohl wichtigsten Instruments der abendländischen Musikkultur herausarbeiten. Erleben Sie Studierende der Hochschule für Musik Nürnberg mit einer Bearbeitung von Kompositionsstudent Pascal Hülbig.
Auch die Bilder einer Ausstellung wurden durch die klangfarbenreiche Orchestrierung von Maurice Ravel vor gut 100 Jahren weltberühmt. Komponiert wurden die zehn Stücke von Modest Mussorgsky allerdings 50 Jahre vor der Orchesterbearbeitung Ravels und im Original für Klavier. Sie sind miteinander verbunden durch die sogenannte Promenade, die den Eindruck eines Rundgangs durch die Ausstellung mit Bildern Viktor Hartmanns vermittelt. Mussorgsky selbst sprach davon, dass die Promenade ihn selbst darstelle, wie er zwischen den Ausstellungsstücken umherwandere, um sie zu betrachten. Wandern Sie mit uns nicht nur von Bild zu Bild, sondern von Flügel zu Flügel und werden Sie Teil dieses einzigartigen Wandelkonzerts. Jede Szene wird auf einem anderen Flügel zu hören sein. Freuen Sie sich auf dieses multiperspektivische Klangerlebnis!
Das Konzert findet in Kooperation mit dem C. Bechstein Centrum Nürnberg in der Reihe Young Professionals der Hochschule für Musik Nürnberg statt.
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