Sebastian Trump zeigt in seiner Kunst und seinen Publikationen, wie Musik an der Schnittstelle zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz entstehen kann. Als Saxophonist improvisiert er u. a. mit einem KI-gesteuerten Flügel, er installiert und programmiert Klangkunst, bei der menschliche Bewegung mittels Computersteuerung in Klänge transformiert und vom Publikum weiterentwickelt wird. Der vielseitige Musiker und Forscher hat neben den unterschiedlichsten Klanginstallationen auch ein digitales Musikinstrument, das Orphion, designt und in zahlreichen Live-Performances, Tanz- und Konzertprojekten mit Musiker*innen und Tänzer*innen dem Publikum in der Metropolregion von künstlicher Intelligenz inspirierte, aber mit Hilfe menschlicher Improvisations- und Performancekunst hervorgebrachte, neue Musikwelten eröffnet.
Sound-Designer und Klangforscher an der Schnittstelle zwischen Musik und Informatik
Sebastian – „Bastus“ – Trump studierte Jazz-Saxophon und klassisches Saxophon an der Hochschule für Musik Nürnberg sowie Sound Studies an der Universität der Künste Berlin. Bereits im Studium beschäftigte er sich mit Live-Elektronik und elektroakustischer Klangkunst. Sein digitales Musikinstrument Orphion fand weltweites Interesse und wurde u. a. im Medienmuseum des ZKM Karlsruhe (2012) und im Canadian Science and Technology Museum in Ottawa (2013) ausgestellt.
Seine interaktiven, teilweise KI-gestützten Klanginstallationen, etwa Goldrauschen (2011, ORTUNG VII, Schwabach), Drip (2015, Höhlenmediale Bayrischzell), Brainsound (2021, Deutsches Museum Nürnberg) oder RoboPercussion (seit 2022, https://www.youtube.com/watch?v=c9N1AXRtVcA) begeistern seit vielen Jahren ein breites Publikum in der Metropolregion und darüber hinaus.
Kollaborationen mit der Tanzszene in der Metropolregion wie TRIGGER (2018, KunstKulturQuartier Nürnberg) oder FREQUENZIES (2016, Hochschule für Musik Nürnberg) wurden durch seine innovativen Klangideen und sein technisches Knowhow bereichert. Auch seine Kompositionen für Ensembles sind experimentell und interaktiv, sprechen das Publikum durch direkt zugängliche und spannende Unvorhersehbarkeiten an. So zum Beispiel Entropie (2014) für Schlagzeug und Saxophon mit Live-Elektronik (Metropolmusik-Festival), Evolutionary Landscape I (2019) oder duas terras uma voz (2015, Rom).
Leidenschaftlicher Wissenschaftler, Autor und Hochschullehrer
2022 folgte der promovierte Musikwissenschaftler nach Tätigkeiten als Lehrbeauftragter an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm und als wissenschaftlicher Mitarbeiter im LEONARDO-Zentrum für Kreativität und Innovation einem Ruf als Juniorprofessor für Künstliche Kreativität und musikalische Interaktion an die Hochschule für Musik. Er lehrt und forscht an Schnittstellen zwischen Technologie und Performance, besonders in den Bereichen musikalischer Mensch-Maschine-Interaktion und kollaborativer Kreativität. Sein Markenzeichen sind so genannte Lecture-Performances, eine Mischung aus wissenschaftlichem Vortrag und künstlerischer Performance, seit einigen Jahren mit robotischen Musikinstrumenten wie einem digital-analogen Hybridflügel. Besucherinnen und Besucher erleben dabei hautnah die neuesten Möglichkeiten musikalischer Mensch-Maschine-Interaktionen.
Gemeinsam mit den Studierenden erprobt er digitale Musikinstrumente, konzipiert und evaluiert instrumentale Klanginterfaces und betreut immer wieder genre-übergreifende Improvisationsensembles mit digitalen und traditionellen Instrumenten (z. B. 2018/19 das Reaktor-Ensemble).
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