Kreativität, Kommunikation und Zusammenarbeit fördern: Das ist das Ziel des gemeinsamen Innovationszentrums der TH Nürnberg, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und der Hochschule für Musik Nürnberg. Studierende und Mitarbeitende der drei Nürnberger Hochschulen können gemeinsam auf über 1.000 Quadratmetern ihre Ideen entwickeln und realisieren.
Die Labore, Werkstätten und Studios sind das Herzstück von „LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation“: ein interdisziplinärer Experimentierraum, der zum Ausprobieren und Erforschen einlädt. Die LEONARDO Labs enthalten unter anderem einen Werkraum zur Metall- und Holzverarbeitung, einen Makerspace mit 3D-Druckern und CNC-Fräse, ein vollständig ausgestattetes Fotostudio, ein VR-/AR-Labor und ein professionelles Tonstudio/Soundlabor.
Ursprünglich war geplant, die Labore schon Anfang 2021 zu öffnen, noch vor der Corona-Pandemie. „Wir hatten allerdings Glück im Unglück“, sagt Agnes Liszt, die als Innenarchitektin für die räumliche Konzeption der Labs verantwortlich ist. „Die Räumlichkeiten sind so geschnitten, dass es relativ einfach war, ein Hygienekonzept zu entwickeln. Das erlaubt es uns, die Werkstätten unter Einhaltung der Vorschriften trotzdem effektiv zu nutzen.“ Monika Hegner, die Projektleitung von LEONARDO ergänzt: „Die Labs waren von Anfang an als Ort des interdisziplinären Austauschs und des freien Experimentierens konzipiert. Wir sind froh, dass wir das unter diesen erschwerten Bedingungen realisieren konnten und hoffen, dass sich die Lage bald in eine Richtung entwickelt, in der das LEONARDO auch als offener Begegnungsort zwischen den Disziplinen fungieren kann.“
Die LEONARDO Labs, Werkstätten und Studios sollen Kreativität, Innovation, Kommunikation, Zusammenarbeit und Empowerment fördern. Studierende haben Zugang zu modernsten Maschinen und Technologien, die ihnen außerhalb der Vorlesungen sonst nicht zur Verfügung stehen. Damit soll auch die Lücke zwischen einer im Studium entstandenen Idee und einer Innovation überbrückt werden.
„Gerade die Entwicklung von technischen Innovationen benötigt in der Regel eine ausführliche Experimentierphase, bevor man an die Produktentwicklung denken kann“, so Olaf Kottas, der als Laboringenieur den Makerspace im LEONARDO betreut. „Das ist aber im Studium gar nicht so einfach. Die benötigten Maschinen sind oft so kostenintensiv, dass sie die Möglichkeiten der Studierenden bei weitem übersteigen. Und so scheitern gute Ideen einfach nur daran, dass es wenig Möglichkeiten gibt, sie auszuprobieren. Dieses Problem wollen wir hier lösen.“
Vorwissen ist nicht zwingend nötig, um die Labs nutzen zu können. Anhand von zahlreichen Workshops kann man den Gebrauch von analogen und digitalen Werkzeugen erlernen: Vom Löt-Kurs für Anfängerinnen und Anfänger bis zur Augmented-Reality-Entwicklung ist alles dabei. Studierende und Forschende können so Techniken und Kenntnisse aus anderen Fachgebieten unkompliziert kennenlernen. Berührungsängste sollen so abgebaut werden, das ist ein erklärtes Ziel von LEONARDO.
Dabei steht nicht nur der Umgang mit den Maschinen im Mittelpunkt, sondern auch der Austausch zwischen den Hochschulangehörigen und die wechselseitige Vermittlung von Methoden und Techniken. Zentrales Anliegen ist zudem die Entwicklung einer Selbstlernkompetenz. Als interdisziplinärer Raum und Projektplattform arbeitet LEONARDO an der Schnittstelle von Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst.
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