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Nachricht Personalia Honorarprofessur für Volker Blumenthaler

Am 23. Mai 2014 wurde Volker Blumenthaler zum Honorarprofessor an der Hochschule für Musik Nürnberg ernannt. Volker Blumenthaler (* 1951 in Mannheim/Deutschland), Komponist, studierte zunächst ab 1969 in Mannheim bei Hans Adomeit Violoncello und Komposition bei Hans Vogt. 1972 wechselte er an die Hochschule für Musik Köln, um seine Kompositionsstudien bei Jürg Baur fortzusetzen. Violoncello studierte er bei Wolfgang Mehlhorn und Johannes Goritzki. Nach pädagogischen und künstlerischen Abschlüssen beendete er seine Studien 1979 mit einem Theorieexamen. Im gleichen Jahr erhielt er einen Lehrauftrag für Theorie an der Kölner Musikhochschule, den er mit Unterbrechungen bis 1989 ausübte. 1992 wurde er Lehrer für Komposition und Musiktheorie am Meistersinger Konservatorium Nürnberg, jetzt Hochschule für Musik Nürnberg.

Gastvorlesungen und Kurse führten ihn nach Taiwan (National Institut of the Arts in Taipei 1994/95, Taiwan International Course 2011) und USA (University of Harvard 1977, University of New Mexico 2013). Neben seiner künstlerischen und pädagogischen Tätigkeit publiziert er seit 1993 im Rundfunk (SWR) Kommentare zu Neuer Musik, die 2000 im PFAU-Verlag Saarbrücken unter dem Titel „Streifzüge-Kommentare zu Neuer Musik“ veröffentlicht wurden. Daneben publiziert er in verschiedenen Fachzeitschriften und Lexika.

Volker Blumenthaler war 1982 Stipendiat der Deutschen Akademie Villa Massimo, 1987 erhielt er das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium der Stadt Köln. Desweiteren erhielt er Kompositionspreise der Städte Stuttgart (Förderpreis 1982, 1.Preis) und Genf (Preis des Concours International de Composition Musicale Opera&Ballet für die Sinfonie Leviathan 1987, 3.Preis).
Die Schwerpunkte seiner kompositorischen Tätigkeit sind die Bereiche der Kammeroper, der Vokalmusik und der Kammermusik. Einen wichtigen Aspekt vertritt dabei seine langjährige Zusammenarbeit mit dem Ensemble Phorminx Darmstadt.

Wichtige Anregungen erhielt er noch während des Studiums 1977 durch die Teilnahme am „Cantiere internazionale d´Arte“ in Montepulciano/Italien, ein Festival das von Hans Werner Henze initiiert wurde. Das für diesen Anlass komponierte Concertino LA FURIA für Violine und Schlagzeug ist eine erste vertiefende Auseinandersetzung mit dem Jazz. Später fanden immer wieder musikalische Grenzüberschreitungen aus der Idiomatik der sog. Neuen Musik heraus statt.

Durch seinen Aufenthalt in Taiwan Anfang der Neunziger Jahre und auch durch den späteren Kontakt zum CrossSound Festival in Juneau/Alaska kommt es zu einer bis heute anhaltenden Auseinandersetzung mit asiatischer Musik und deren Instrumente. So schrieb er ein Konzert für Erhu und Kammermusiken für Kayagum, Koto, Daegum und Changgu.

Während seines Aufenthalts in Taiwan zu Beginn der Neunziger Jahre rückt neben der Auseinandersetzung mit asiatischer Kunst der Argonauten-Mythos in den Blickpunkt künstlerischer Projekte. Jason und Medea werden im Konfliktfeld der Kulturen betrachtet. In dieser Zeit entstehen mehrere Kompositionen zu diesem Themenkreis (Jason-Studie 1991, Jason-Essay 1993 und die Kammeroper „Jason und Medea/Schwarz überwölbt Rot“ 1995, UA Nürnberg 1996). Die Problematik des Verschwindens – ein weitgreifendes Phänomen der durchkapitalisierten Welt - wird zu einem weiteren gewichtigen Thema der Jahre ab 1995. Kompositionen wie „rooms/räume“ 1997/98, „Labili arti“ 2001, „inbilderzerfliessend“ 2003, „et homo factus est“ 2009/2010 sind unterschiedliche Facetten dieser Thematik. Mit dem 15 teiligen Zyklus „Pensieri sparsi e sogni del giorno“ 2006/07 für Cello Solo oder dem Klavierzyklus „...innehalten...“ 2008 entrollt der Komponist teils spielerisch, teils meditativ in vielschichtigen Facetten sein musikalisches Denken, als eine Art Klangreise in den Mikrokosmos des Instruments.

Auf mehr als 15 CDs sind seine Werke mittlerweile erschienen. Zuletzt 2011 erschien die Portrait-CD „labili arti“ beim Label telos records.

Weiterführende Informationen: <link www.volker-blumenthaler.de>www.volker-blumenthaler.de</link>&nbsp;