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Nachricht Hochschule Veranstaltung Erfolgreiche Musikschul-Kooperation im Rahmen des Festivals „Musikfest Niederbayern“

Erster Kooperationstag der beiden Musikschulen Markt Essenbach und Landshut mit Studentinnen der Hochschule für Musik Nürnberg stößt auf große Resonanz.

Im Zuge der Vernetzung der Institutionen fand am 27. Mai 2023 der erste Kooperationstag der Musikschule Markt Essenbach mit Musikschüler*innen der Städtischen Musikschule Landshut und Studentinnen der Hochschule für Musik (HfM) Nürnberg statt. Musikschulleiterin in Essenbach, Birgit Adolf, initiierte den Kooperationstag im Bereich Violine, der im Rahmen des Festivals „Musikfest Niederbayern“ über den Verein „Freunde der Sinfonietta Essenbach e.V.“ ausgerichtet wurde.

40 Schüler*innen beider Musikschulen trafen auf fünf Studentinnen der Hochschule für Musik (HfM) Nürnberg aus der Klasse von Prof. Dr. Reto Kuppel. Zudem nahm das Streicherensemble der Musikschule Markt Essenbach (Leitung: Barbara Holzapfel) und das Jugendstreichorchester der Städtischen Musikschule Landshut (Leitung: Herbert Gill) am Abschlusskonzert teil. Der Kooperationstag Violine fand in den Räumlichkeiten der Musikschule Markt Essenbach statt. Nachmittags startete der Unterricht von den Studentinnen für die Musikschüler*innen. In der Gruppe der Studierenden waren sowohl künstlerisch-pädagogische Studiengänge, eine EMP- als auch eine 17-jährige Jungstudentin sowie eine Masterstudentin vertreten.

Die Schüler*innen bekamen wertvolle neue Impulse und Ideen zum Üben, zur Technik und zu ihren Stücken. Für die Studentinnen war es dagegen eine gute Gelegenheit, ihre pädagogischen Fähigkeiten zu erweitern – ein Vorgeschmack auf das spätere Berufsleben. Auch Prof. Dr. Reto Kuppel von der HfM Nürnberg gab zwei Workshops, angepasst an den Wissensstand der Lernenden. So gab es einen Basics-Workshop für Anfänger, der das Bewegen zum Spiel und die Bogenhaltung spielerisch den Kleineren vermittelte und einen Teil für Fortgeschrittene, in dem Grundlagen der Violintechnik vermittelt wurden.

Zum Abschluss gab es ein öffentliches Konzert, zu dem auch die Eltern der Musikschüler*innen sowie die Öffentlichkeit eingeladen waren. Die Dramaturgie des Abends spiegelte einen der Grundgedanken des Kooperationstages wider: Es wurde die Entwicklung bzw. der Weg eines*r werdenden Geigers*in dargestellt. Angefangen von der siebenjährigen Geigenschülerin, die zusammen mit einer neunjährigen Klavierschülerin ein kurzes Stück von W. A. Mozart spielte, ging die Reise über Schülerinnen des musischen Gymnasiums bis hin zur weit fortgeschrittenen Abiturientin, deren Ziel es ist, Musik zu studieren. Nach der Pause traten dann die Studentinnen auf, die bereits dabei sind, ihr Hobby zum Beruf zu machen: Sie zeigten mit virtuosen oder ausdrucksstarken Stücken die gesamte Klangpalette einer Geige. Die Korrepetition übernahmen Tanja Wagner und Monika Schwarz. Alles fängt einmal klein an, aber die Aus- oder Weitsicht darüber, was man mit viel Üben, Geduld und Durchhaltevermögen schaffen kann, sollte die Musikschüler*innen motivieren und ihnen eine Perspektive eröffnen, die ihnen eventuell noch nicht bewusst war. Höhepunkt des Konzertes war das gemeinsame Schlussstück, bei dem alle 40 Mitwirkenden zusammen auf der Bühne standen: Die Schüler*innen, die Studentinnen, Lehrkräfte, Prof. Dr. Reto Kuppel und die beiden Pianistinnen.

Birgit Adolf war am Ende des Tages zufrieden mit dem Projekt: „Wir wollten gemeinsam etwas auf die Beine stellen, das allen Beteiligten Freude macht und bei dem alle voneinander lernen können. Durch mein eigenes Studium in Nürnberg und dem Kontakt zu meinem ehemaligen Geigenlehrer in Landshut gab es schon Personen, die schnell für den Kooperationstag gewonnen werden konnten. Jeder hat seine Ideen mitgebracht, was zu einem gelungenen Tag geführt hat.“

Vor allem die Tatsache, dass alle voneinander profitieren, ist für Prof. Dr. Reto Kuppel und Birgit Adolf der größte Mehrwert. Die Studierenden sammeln Praxiserfahrung, vor allem auch im Bereich des spontanen Unterrichtens; denn sie kannten die Musikschüler*innen und deren Alter vorher nicht. So konnten sie probeunterrichten wie es oftmals bei Lehrproben an Musikschulen der Fall ist, bevor man eine Stelle als Musikschullehrkraft bekommt. Aber auch für die Musikschüler*innen sei es schön, bei jemand anderem Musikunterricht zu haben, zu vergleichen und etwas Neues mitzunehmen, gewisse Dinge bestätigt zu bekommen und Berührungsängste abzubauen. Auch in dem Zusammentreffen der Jungstudentin und jungen Musikschüler*innen sieht Adolf einen wichtigen Aspekt: Die Musikschüler*innen und auch die Eltern sehen, wo der Weg noch hingehen könnte und was alles möglich ist.

Der erste Kooperationstag an der Musikschule Markt Essenbach war der Start zu einer intensiven Zusammenarbeit, der Austausch und Erleben für alle Beteiligten der Musikschule und Musikhochschule bereithält. Perspektivisch soll das Format ausgebaut werden: Auch andere Instrumente sollen folgen und den Mehrwert für die eigene Arbeit und das eigene Spiel erfahren. „Für alle Beteiligten war es ein erfolgreicher Tag, bei dem alle Spaß gehabt und viel gelernt haben. Es sind alle glücklich rausgegangen. Und eine Wiederholung in einer Form der Kooperation vielleicht mit einem anderen Instrument, sollte auf jeden Fall stattfinden.“, wünscht sich Birgit Adolf, Musikschulleiterin der Musikschule Markt Essenbach und Organisatorin des