Die TH Nürnberg und die Hochschule für Musik Nürnberg starten ein interdisziplinäres Digitalisierungskolleg. Dadurch möchten sie zeigen, wie die Digitalisierung Einzug in die Kultur- und Kreativwirtschaft hält. Das Bayerische Wissenschaftsministerium fördert das Projekt mit 609.000 Euro.
Die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm und die Hochschule für Musik Nürnberg qualifizieren Studierende für den digitalen Wandel: Sie sind zwei von 17 Hochschulen, die vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst für die Einrichtung eines Digitalisierungskollegs gefördert werden. Mit ihrem Vorhaben „Disruption in Creativity“ werden sie zeigen, dass die Digitalisierung auch Einzug in die Schaffens- und Produktionsprozesse der gesamten Kultur- und Kreativwirtschaft hält. So helfen beispielsweise intelligente Algorithmen bei der Komposition von Musik oder bei dem Design von neuartigen Produkten, Prozessen und digitalen Experiences.
Wissenschaftsminister Markus Blume sagte: „Der digitale Wandel ist ein absolutes Schlüsselthema für unseren zukünftigen Wohlstand. Deshalb qualifizieren wir Studierende in ganz Bayern dafür, zentrale Fragen der Digitalisierung zu durchdringen und sich über Fächergrenzen hinweg mit ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft auseinanderzusetzen.“
Um den Studierenden entsprechende Kernkompetenzen zu vermitteln, werden die TH Nürnberg und die Hochschule für Musik den Umgang mit den digitalen Technologien hochschulübergreifend in die Lehre integrieren. Im Rahmen des Digitalisierungskollegs „Disruption in Creativity“ sollen zudem Ringvorlesungen für den gemeinsamen Austausch als auch gemeinsame Projekt- und Abschlussarbeiten erfolgen. Die beiden Hochschulen arbeiten bereits seit 2018 im gemeinsamen Transfer- und Innovationszentrum LEONARDO zusammen, das durch die Bund-Länder-Initiative Innovative Hochschule gefördert wird. Zunächst werden Studierende und Lehrende aus den Fakultäten Informatik, Design und der Hochschule für Musik an kooperativen Projekten mit Bezug zu Kultur und Kreativwirtschaft zusammenarbeiten.
„Die Digitalisierung bringt Veränderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen mit sich“, sagt Prof. Dr. Christina Zitzmann, Vizepräsidentin für Bildung der TH Nürnberg. „Vor diesem Hintergrund müssen sich auch Hochschulen verändern. In den vergangenen Jahren haben wir die digitale Lehre vorangetrieben. Mit unserem Hochschulzertifikat für digitale Kompetenzen DigKom@OHM haben wir bereits ein Zusatzqualifikationsprogramm geschaffen, mit dem die Studierenden digitale Kenntnisse gewinnen. Durch die Förderungen können wir unser Angebot in diesem Bereich ausbauen und Studierende auf eine digitalisierte Arbeitswelt und Gesellschaft bestens vorbereiten.“
Prof. Dr. Martin Ullrich, interdisziplinärer Musikforscher an der Hochschule für Musik Nürnberg und Teil des erfolgreichen Antragsteams, ergänzt: „Auch die Musikberufe und die Musikwelt sind durch die digitale Transformation, wie nicht zuletzt die Corona-Krise gezeigt hat, tiefgreifend betroffen. Nachdem die HfM Nürnberg im Projekt RE|LEVEL, gefördert durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre, bereits Remote-Lern-Lehrszenarien entwickelt und evaluiert, ist das gemeinsame Digitalisierungskolleg ein wunderbarer nächster Schritt, der unsere Studierenden für eine gewandelte Musikwelt zu qualifizieren hilft.“ Ab September 2022 erhalten die TH Nürnberg und die Hochschule für Musik für das interdisziplinäre Digitalisierungskolleg über vier Jahre insgesamt 609.000 Euro.
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