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Nachricht Veranstaltung 10 Jahre Rotary-Viola: Julia Ogas erhält Stipendium

Julia Ogas erhält Stipendium und Leihinstrument Foto: Cherima Nasa, Quelle: HfM Nürnberg

Am Dienstag, den 7. November wurde zum 10. Mal die Viola des Rotary-Clubs Nürnberg samt Bogen verliehen, dieses Mal an die Bratschistin Julia Ogas.

Der Präsident der Hochschule für Musik Nürnberg Prof. Rainer Kotzian und Prof. Dr. Wolfram Scheurlen begrüßten die zahlreich erschienenen Gäste.

Violaprofessor Prof. Andreas Willwohl gab in seiner Ansprache einen Rückblick über die letzten 10 Jahre:

Angefertigt wurde dieses besondere Streichinstrument im Geigenbauatelier Schade in Halle (Saale), wo sich bereits renommierte Geiger*innen, darunter der Konzertmeister des Gewandhauses Leipzig, ihr Instrument ausgesucht haben. Bei diesem Geigenbauer erwarb 2013 der Rotary Club Nürnberg mit seinem damaligen Präsidenten Wilhelm Bouhon eine hochwertige Bratsche, um sie besonders begabten Nachwuchsmusiker*innen der Hochschule für Musik Nürnberg zu verleihen. Deren Chancen auf dem hart umkämpften Musiker*innenmarkt sollten damit deutlich erhöht werden. Die von Sebastian Schade angefertigte Viola hatte schon beim Kauf einen Wert von 14.000 Euro.

Aber nicht nur das Instrument ist entscheidend, auch ein guter Bogen beeinflusst maßgeblich den Klang. Und so hatte der Rotary Club Nürnberg sich zusätzlich für einen mit einem Brillanten und Gold besetzten Bogen aus der Werkstatt Hans Karl Schmidt (Dresden) entschieden, der durch sein Renommee auch Künstler*innen wie Gidon Kremer oder Sol Gabetta anlockte. 

Die Hochschule für Musik Nürnberg veranstaltet seitdem jährlich einen Wettbewerb, bei dem entschieden wird, welche*r förderungswürdige Studierende die Viola für ein Jahr spielen darf. Für das Instrument selbst begann damit eine weite Reise rund um den Globus: Von Österreich, Schweiz und Spanien über Mexiko bis nach Japan und Südkorea wurde der weiche und prachtvolle Klang der Bratsche getragen und verhalf dabei jungen Menschen zu großen Erfolgen:

  • Gewonnenes Probespiel für Solo-Bratsche an der Hamburgischen Staatsoper (2018)
  • Gewonnenes Probespiel für die Stimmführer-Stellvertreter-Position beim Radiosymphonieorchester Wien (2016)
  • 3. Preis beim Johannes-Brahms-Wettbewerb in Pörtschach (2015)
  • 2. Runde beim internationalen Musikwettbewerb Markneukirchen

Prof. Andreas Willwohl erklärte, dass nicht nur hartes Training und täglich viele Stunden üben nötig seien, um sich bei einem Wettbewerb oder Probespiel mit der Konkurrenz zu messen und stellte augenzwinkernd fest: „Und am Ende ist es doch wie bei der Formel 1, man braucht einfach das beste Auto! Und wie wir sehen, die Rotary Bratsche und Bogen sind absolut top!“

Die Auswahl der Studierenden findet bei einem Wettbewerb statt, der mit internen und externen Juror*innen besetzt ist.

Jedes Jahr erhält die Gewinnerin bzw. der Gewinner zu dem ein Deutschlandstipendium, das ebenfalls vom Rotary Club Nürnberg vergeben wird. Prof. Dr. Wolfram Scheurlen lobte vor allem auch die beiden jeweiligen Amtsvorgänger: „Ganz besonders möchte ich auf die große Leistung und das Engagement der Freunde Bouhon und Ullrich (Anm. d. Red.: Wilhelm Bouhon und Prof. Dr. Martin Ullrich) hinweisen, die dieses nachhaltige Kulturprojekt vor 10 Jahren initiiert haben.“

In diesem Jahr darf sich Julia Ogas über Instrument und Deutschlandstipendium freuen. Musikalisch wurde die festliche Veranstaltung umrahmt von ehemaligen Stipendiat*innen (Eugen Hubert, Mattias Schnorbusch, Caroline Spengler), Julia Ogas und Prof. Andreas Willwohl.

Die Preisträger*innen der letzten 10 Jahre:

2013/14
Eugen Hubert: Feuerbach Quartett und Gast bei den Nürnberger Symphonikern

2015/16
Matthias Schnorbusch: Solo-Viola an der Staatsoper Hamburg, Solo-Viola in Ulm

2017
Lubos Melnicak: Nationaltheater Brünn und Akademie Elbphilharmonie

2018
Lisa Rendelmann: Lehrerin in Nürnberg und am Ammersee, Gast bei den Nürnberger und Münchner Symphonikern und in Würzburg

2019
Pascal Schwab: Parzival Trio und Novalis Quartett, Mahler Jugendorchester, Münchner Philharmoniker und Dresdner Staatskapelle

2020
Peter Lucas Kratz: Theater Erfurt

2021/22
Caroline Spengler: Philharmonisches Orchester Lübeck, zuvor Akademistin bei den Münchner Philharmonikern