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Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann Musikspezifische Genderforschung und Artistic Research im Rahmen des Spitzenprofessurenprogramms (SPP) / Hightech Agenda Bayern

Department Music Theory / Musicology and Key qualifications

Studienbereich Musicology

Funktion stellv. Frauenbeauftragte

Gremienmitgliedschaft Ausschuss Künstlerische Forschung
Kommission für Gleichstellung, Chancengleichheit und Inklusion (K2)

Kategorie Professur

Susanne Rode-Breymann ist Gastprofessorin für musikspezifische Genderforschung im Rahmen des Spitzenprofessurenprogramms der bayerische Hightech Agenda. Sie studierte Alte Musik und Musikerziehung an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg sowie Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg, wo sie 1988 mit einer Dissertation über Alban Berg und Karl Kraus promoviert wurde. Sie war Wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Bayreuth und Bonn, forschte mit Stipendien der Paul Sacher Stiftung in Basel sowie dem Österreichischen Fonds für wissenschaftliche Forschung in Wien und habilitierte sich 1996 an der Hochschule für Musik und Theater Hannover über das Musiktheater der Zwischenkriegszeit. Dort war sie Hochschuldozentin, bis sie 1999 einem Ruf an die Hochschule für Musik Köln folgte. 2004 wechselte sie an die Hochschule für Musik und Theater Hannover, wo sie eine Professur für Historische Musikwissenschaft mit einem Schwerpunkt in Gender Studies innehatte, 2006 das seitdem von der Mariann Steegmann Stiftung geförderte Forschungszentrum Musik und Gender gründete und bis 2024 leitete.

Im Fokus der Arbeit in den letzten Jahren standen Hochschulleitung und -politik: Susanne Rode-Breymann war von 2010 bis 2024 Präsidentin der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, von 2017 bis 2023 Vorsitzende der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen in der HRK und von 2021 bis 2023 HRK-Vizepräsidentin mit dem Schwerpunkt „Kooperation und Vielfalt innerhalb des Hochschulsystems, Belange der künstlerischen Hochschulen“. Zudem übernahm sie länderübergreifend und international zahlreiche Aufgaben als Gutachterin und Beraterin im Frauen fördernden Bereich, im Bereich von Hochschulentwicklung und Qualitätssicherung künstlerischer Hochschulen, im Bereich von Artistic Research wie auch im Rahmen wissenschaftlicher Forschung und Evaluation.

Susanne Rode-Breymanns Publikationen umfassen vor allem Themen zur Frühen Neuzeit, zur musikwissenschaftlichen Genderforschung, zu Orten der Musik, zum Musiktheater, zur Musik des 20. Jahrhunderts, insbesondere der Wiener Schule. Sie initiierte mehrere, zum Teil in erheblichem Umfang drittmittelgestützte Forschungsschwerpunkte, darunter den interdisziplinären Schwerpunkt mit musikwissenschaftlich-raumsoziologischer Perspektive "Orte der Musik. Kulturelles Handeln von Frauen in der Frühen Neuzeit". Im Rahmen ihres Forschungsschwerpunkts zu Alma Mahler edierte sie gemeinsam mit Antony Beaumont die "Tagebuch-Suiten 1898-1902" von Alma Schindler und veröffentlichte mehrere Bücher über Alma Mahler-Werfel. Sie war und ist (Mit-)Herausgeberin verschiedener Jahrbücher bzw. Reihen und Fachherausgeberin Musik der "Enzyklopädie der Neuzeit".

Susanne Rode-Breymann denkt Forschung, Lehre und Transfer als ein Integral und geht als Lehrende von einem dialogischen Prinzip des Unterrichtens aus. Dazu gehört der Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft, aber auch zwischen Wissenschaft und Praxis (u.a. mit Rundfunkanstalten, Opernhäusern, Orchestern, Festivals, Archiven, Bibliotheken etc.) und zwischen den akademischen Disziplinen und Generationen. Am Forschungszentrum Musik und Gender initiierte sie im Prozess kollektiver Arbeit und gemeinschaftlicher Erkenntnisproduktion kollaborative Forschungsschwerpunkte und -projekte und entwickelte, auf der Grundlage eines partizipativen Verständnisses von Wissenschaft, vielfältige Formate praxisorientierter forschender Lehre (u.a. an Quellen des Forschungszentrums Musik und Gender) wie hochschulübergreifende Seminare und internationaler Summerschools, die in besonderer Weise der Förderung junger Wissenschaftler:innen zuarbeiten. Neun der von Susanne Rode-Breymann in der postgradualen oder der Postdoc-Qualifikationsphase betreuten Wissenschaftler:innen bekleiden inzwischen Professuren in Deutschland, Österreich und USA.

Ein weiteres Anliegen von Susanne Rode-Breymann ist, das in einer Musikhochschule generierte (künstlerische wie wissenschaftliche) Wissen in neuen Formen und Formaten in den außerhochschulischen Bereich hineinzutragen, d.h. an neue Orte des Musikmachens und -hörens zu bringen oder auch "Musik auszustellen" und dabei die spezifische (Im-)Materialität von Musik auszuloten, wie z.B. in der Ausstellung „verklingend und ewig“. Tausend Jahre Musikgedächtnis 800-1800 in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (zusammen mit Sven Limbeck, 2011).

Publikationen seit 2013: Auswahl (Schlüsselpublikationen unterstrichen)

Gender Studies

  • Der ‚große Bösewicht‘ und das ‚System Musikhochschulen‘. Eine Positionierung gegen sexualisierten Machtmissbrauch, in: Jahrbuch Musik und Gender [im Druck].
  • Women in Music Culture: A History of (Non-)Participation? in: Classical Concert Studies. A Companion to Contemporary Research and Performance, hg. von Martin Tröndle, New York/London 2021, S. 254-262.
  • 1914: Krieg.Mann.Musik, hg. von Susanne Rode-Breymann, Hildesheim 2017 (Jahr­buch Musik und Gender 9).
  • Anpassung an eine Männerwelt? Gleichstellung und Genderforschung in der Musik, in: Frauen und Musik. Auf dem Weg zu mehr Geschlechtergerechtigkeit? Musik­forum 1/2017, S. 9-11.
  • Frauen erfinden, verbreiten, sammeln, bewerten Musik. Werkstattbericht aus dem Forschungszentrum Musik und Gender, hg. von Susanne Rode-Breymann, Hannover 2015 (Beiträge aus dem Forschungszentrum Musik und Gender 3).
  • In Führung gehen… (Nicht)Partizipation von Frauen in Hochschul-Leitungs-Gremien, in: Zeitschrift des Deutschen Juristinnenbundes 18: 2015, S. 101-104.

Kulturelles Handeln / Orte der Musik

  • Atmosphären des Gartens im Fin de Siècle, in: Gärten in der Musik, Musik in den Gärten. Kultur und Konversation im Freien. Vorträge der Herrenhausen-Matinee 2020, hg. von Wilhelm Krull und Joachim Wolschke-Bulmahn, München 2022 (Herren­häuser Schriften 12), S. 75-89.
  • Versuch über Innenräume. Raum-Dichotomien am Beispiel von Alma Maher, in: Klin­gende Innenräume. GenderPerspektiven auf eine ästhetische und soziale Praxis im Priva­ten, hg. von Sabine Meine und Henrike Rost, Würzburg 2020 (Musik – Kultur – Geschichte 12), S. 37-46.
  • Räume der Herrschaftsrepräsentation in der Musiktheater-Kultur am Wiener Kaiser­hof von Leopold I., in: Musiktheater im Höfischen Raum des frühneuzeitlichen Euro­pa. Hof – Oper – Architektur, hg. von Margret Scharrer, Heiko Laß und Matthias Müller, Heidelberg 2020 (Höfische Kultur interdisziplinär 1), S. 23-40.
  • Das Haus – Ort kultureller Praxis von Frauen in der Frühen Neuzeit, in: Hausmusik im 17. und 18. Jahrhundert. 34. Wissenschaftliche Arbeitstagung Michaelstein, 23. bis 25. November 2012, hg. von Christian Philipsen in Verbindung mit Ute Omonsky, Augsburg 2016 (Michaelsteiner Konferenzberichte 81), S. 51-65.
  • Eine raumsoziologische Studie zum Musiktheater am Habsburger Kaiserhof, in: Die Erschließung des Raumes: Konstruktion, Imagination und Darstellung von Räumen und Darstellung von Räumen und Grenzen im Barockzeitalter. 13. Jahrestreffen des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Barockforschung 2009, hg. von Karin Friedrich, Wies­baden 2014 (Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung 51), Bd. 1, S. 67-85.

 

Frühe Neuzeit

  • Statuspassagen in Lebensläufen von Frauen in der Frühen Neuzeit, in: Kulturelles Handeln | Macht | Mobil. Interdisziplinäre Studien zur gender- und musikbezogenen Mobilitätsforschung, hg. von Maren Bagge und Nicole K. Strohmann, Köln 2023 (Musik – Kultur – Gender 20), S. 131-149.
  • Popularität zweiter Hand im Prozess künstlerischer und wissenschaftlicher Rezeption, in: Popularität – Lied und Lyrik vom 16. bis zum 19. Jahrhunderts, hg. von Hannah Berner, Frédérique Renno und Sarah Ruppe, Berlin 2022 (Studien zu Musik und Gender 1), S. 201-213.
  • … wird mein Singen nichts mehr sein als Klagen. Emotionen in Trauermusik der Frü­hen Neuzeit, in: Musik und Emotionen. Kulturhistorische Perspektiven, hg. von Marie Louise Herzfeld-Schild, Berlin 2020 (Studien zu Musik und Gender 1), S. 185-209.
  • Im Universum von (fremden) Welten: Über die Erziehung zum Helden im höfischen Musiktheater des 17. Jahrhunderts, in: Fremde Helden auf europäischen Bühnen (1600-1900), hg. von Achim Aurnhammer und Barbara Korte, Würzburg 2017 (Hel­den – Heroisierungen – Heroismen 5), S. 71-90.
  • Der Hof. Ort kulturellen Handelns von Frauen in der Frühen Neuzeit, hg. von Susanne Rode-Breymann und Antje Tumat, Köln/Weimar/Wien 2013 (Musik – Kultur – Gender 12).

             

Aus dem Themenbereich der Dissertation: Zweite Wiener Schule /Alma Mahler

  • Alma Mahler-Werfels Salon in der Villa Ast auf der Hohen Warte (1932-1938). Staatstragender Ort – intellektuell offenes Forum, in: It’s a Man’s World? Künstlerinnen in Europas Musik-Metropolen des frühen 20. Jahrhunderts, hg. von Sabine Meine und Kai Hinrich Müller, Würzburg 2023 (Musik – Kultur – Geschichte 19), S. 117-129.
  • Alma Mahler-Werfels Wiener Netzwerk, in: Berg, Wittgenstein, Zuckerkandl. Zen­tral­figuren der Wiener Moderne, hg. von Bernhard Fetz unter Mitarbeit von Katha­ri­na Manojlovic und Kerstin Putz, Wien 2018 (Profile 25), S. 68-82.
  • Alma Mahler-Werfel. Muse. Gattin. Witwe, München 2014 [3. Auflage 2019].

 

Aus dem Themenbereich der Habilitation: Musiktheater der Zwischenkriegs­­jahre

  • Alexander Zemlinskys Kreidekreis im Kontext der China-Rezeption in den Zwischenkriegsjahren, in: Polyphonie und Hybridität – Musikaustausch zwischen China und Europa, hg. von Xuan Fang, Berlin 2022 (Studien zu Musik und Gender 4), S. 197-228.
  • Guntram – Feuersnot – Salome – Elektra, in: Richard Strauss Handbuch, hg. von Walter Werbeck, Stuttgart 2014, S. 148-182.

Internationalität / Kulturtransfer

  • „An English Composer Sees America“. Benjamin Brittens transatlantische Möglichkeitsräume, in: Music Accross the Ocean. Kulturelle Mobilität im transatlantischen Raum, 1800-1950, hg. von Carola Bebermeier, Clemens Kreutzfeldt und Melanie Unseld), Bielefeld 2024 (Vernetzen – bewegen – verorten. Kulturwissenschaftliche Perspektiven 5), S. 137-152.
  • China kennen – China spielen. Chinarezeption in der europäischen höfischen (Musik­­theater-)Kultur des 18. Jahrhunderts, in: Offen gedacht: Musiktheater. Festschrift für Anno Mungen zum 60. Geb., hg. von Silvia Bier und Marie-Anne Kohl, Münster/New York 2021, S. 157-175.
  • Gustav und Alma Mahler in New York, in: Anvertraute Worte. Festschrift Helwig Schmidt-Glintzer zum 65. Geb., hg. von Susanne Rode-Breymann und Achim Mittag, Hannover 2013, S. 249-264.